Dieses Projekt war eine bilaterale Kooperation zwischen der Elisson gUG (Deutschland) und der Filoxenia Association (Griechenland). Die Partnerorganisation Filoxenia leitete das Seminar in Kryoneri Korinthias, Griechenland, 11.-20.11.2022 (Kulturzentrum Polykentro). Die Elisson gUG übernahm die Gesamtprojektleitung und ist verantwortlich für die Organisation des zweiten Seminars in Berlin vom 01.-10.03.2023 (Klubhaus Spandau).
Die Themen
Die wichtigsten Themen, die in unserem Projekt behandelt wurden, drehten sich um Konfliktlösung und -prävention sowie um die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen, die für eine effektive Jugendarbeit unerlässlich sind. In unseren Trainingsseminaren konzentrierten wir uns darauf, Jugendbetreuer*innen mit dem notwendigen Wissen, den Fähigkeiten und der Einstellung auszustatten, um Konflikte auf zivilisierte und friedliche Weise anzugehen und erfolgreiche interkulturelle Interaktionen im Jugendaustausch zu fördern.
Das Projekt legte einen besonderen Schwerpunkt auf die Prävention von Konflikten und die Konfliktnachsorge und erkannte die Bedeutung proaktiver Maßnahmen zur Förderung positiver Beziehungen und zur konstruktiven Beilegung von Streitigkeiten an. Darüber hinaus legten wir den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen bei Jugendbetreuer*innen, um sie mit den Instrumenten und Techniken auszustatten, die sie benötigen, um sich in einer vielfältigen kulturellen Landschaft zurechtzufinden und sinnvolle Interaktionen zwischen jungen Europäer*innen zu ermöglichen.
Die Trainer
Nikolaos Ftiakas, ein erfahrener Psychologe, Ausbilder in Menschenrechtsfragen und Jugendberater, übernahm die Leitung der beiden Seminare in Deutschland und in Griechenland, da er über umfangreiche Erfahrungen in der Konfliktlösung verfügt. In Griechenland wurde er von Giorgos Kelegkouridis, einem Sozialarbeiter und Psychotherapeuten, unterstützt. Der Ausbilder war an der Planung des Projekts beteiligt, da er bereits Erfahrung mit der Durchführung ähnlicher Schulungen für Jugendliche und Sozialarbeiter hatte. Außerdem war er mit dem Programm Erasmus+ vertraut, beherrschte die englische Sprache und verfügte über Fachwissen im Bereich der nicht formalen Bildung.
Die Teilnehmer*innen
Bei den für dieses Projekt ausgewählten Teilnehmer*innen handelt es sich in erster Linie um Jugendbetreuer*innen, Jugendleiter*innen und Sozialarbeiter*innen, die aktiv an der Unterstützung gefährdeter Jugendgruppen beteiligt sind.
Viele dieser Jugendbetreuer*innen aus Deutschland und Griechenland arbeiten aktiv mit marginalisierten oder benachteiligten jungen Menschen, einschließlich Personen, die einer Minderheit angehören, die in geografisch isolierten Gebieten leben und die mit verschiedenen Hindernissen bei der sozialen Eingliederung konfrontiert sind.
Die Teilnehmer*innen an diesen Aktivitäten waren vielfältig und umfassten Jugendbetreuer*innen, Trainer*innen und junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund. Insgesamt nahmen 40 Personen an diesen Workshops teil (20 pro Seminar), wobei die Profile von erfahrenen Fachleuten bis hin zu Personen reichten, die noch keine Erfahrung mit Konfliktlösungstechniken hatten.
Die Projektziele
a. Die Jugendbetreuer*innen sollen in die Lage versetzt werden, tief sitzende Konflikte anzugehen.
b. Europäische Jugendbetreuer*innen und Trainer*innen sollen in die Lage versetzt werden, sich mit marginalisierten Jugendlichen auseinanderzusetzen und dabei kritisches Denken und emotionale Intelligenz zu fördern.
c. Förderung von Vielfalt, interkulturellem Dialog und gemeinsamen Werten wie Freiheit und Toleranz.
d. Unterstützung der Teilnehmer*innen beim Verständnis der Konfliktdynamik.
e. Erleichterung des Erfahrungsaustauschs über Konfliktmechanismen.
f. Entwicklung der sozialen Kompetenz und der Konfliktlösungsfähigkeiten der Teilnehmer*innen.
g. Verbesserung der Fähigkeit der Teilnehmer*innen, sich in andere Konfliktparteien einzufühlen.
h. Entwicklung der emotionalen Kompetenz und des Durchsetzungsvermögens der Teilnehmer*innen in Konfliktsituationen.
Die Ergebnisse
Das Projekt bot Jugendbetreuer*innen Methoden und Werkzeuge, um Konfliktsituationen bei internationalen Jugendbegegnungen und darüber hinaus effektiv anzugehen. Die Auswirkungen des Projekts waren beträchtlich, da die Teilnehmer*innen wertvolles Wissen und praktische Fähigkeiten erwarben, die sich direkt auf ihre Arbeit mit jungen Menschen auswirkten. Jugendbetreuer*innen treffen in ihrer täglichen Arbeit mit jungen Menschen häufig auf Konfliktsituationen, sei es in der Schule, in der Familie, am Arbeitsplatz oder in persönlichen Beziehungen. Daher ist der Erwerb wirksamer Konfliktlösungsmethoden für die erfolgreiche Durchführung von Jugendaktivitäten und die Jugendarbeit insgesamt von wesentlicher Bedeutung.
Bei internationalen Jugendbegegnungen, bei denen es häufig zu kulturellen Unterschieden zwischen den Teilnehmer*innen kommt, ist die Konfliktlösung noch wichtiger. Die Vermittlungsfähigkeiten von Jugendbetreuer*innen spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg solcher Begegnungen. Konfliktlösung ist sowohl für die nationale als auch für die internationale Jugendarbeit von grundlegender Bedeutung und dient als wichtiges Instrument für die Umsetzung sozialer, kultureller und politischer Initiativen mit jungen Menschen.
In Griechenland konzentrierten sich die Workshop-Sessions auf das Verständnis von Konflikten, die Annahme eines Win-Win-Ansatzes, die Förderung von Empathie, die Einübung von angemessenem Durchsetzungsvermögen, die Nutzung von Kooperationskraft und den Umgang mit Emotionen. Jede Sitzung vermittelte wertvolle Einsichten und Instrumente, die direkt auf die genannten Ziele ausgerichtet waren und Jugendbetreuer*innen in die Lage versetzten, Konflikte in verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit effektiv zu bewältigen.
In ähnlicher Weise wurden im Teil in Deutschland Themen wie die Bereitschaft zur Konfliktlösung, die Darstellung von Konflikten, die Entwicklung von Optionen, Verhandlungsfähigkeiten, eine Einführung in die Mediation und die Erweiterung von Perspektiven behandelt. In diesen Sitzungen wurden die Teilnehmer*innen mit den wichtigsten Konfliktlösungstechniken und -prinzipien vertraut gemacht, was ihre Fähigkeit zum konstruktiven Umgang mit Konflikten stärkte.