Erasmus+ Projekt KULTUR FÜR ALLE! – Kulturelle Vielfalt erleben, erfolgreich umgesetzt

Das Ziel des europäischen Erasmus+ Projekts „KULTUR FÜR ALLE! Kulturelle Vielfalt erleben“ hatte das Ziel, allen interessierten jungen Menschen den Zugang zu kulturellen Jugendbildungsmaßnahmen zu ermöglichen. Mit diesem Projekt sollte der gesellschaftliche Kontext so verändert werden, dass jede*r teilnehmen kann, unabhängig von Einschränkungen, individuellen Eigenheiten, sozialer Herkunft, Geschlecht, Religion oder unterschiedlicher Hautfarbe. In unserem Sinne eines breiten inklusiven Verständnisses einer vielfältigen Gesellschaft ist es normal, verschieden zu sein.

Da Menschen mit geringeren Chancen und Behinderungen immer noch zu wenig Zugang zu internationalen Projekten mit heterogenen Jugendgruppen außerhalb der Schule haben, war es unser Ziel, konkrete Möglichkeiten zu eröffnen.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Projektleiter*innen und Jugendbetreuer*innen haben Zweifel oder Ängste Verantwortung in einem für sie unbekannten Bereich zu übernehmen. Oder die Jugendlichen sehen sich mit Barrieren konfrontiert, die sie daran hindern, an einem Projekt teilzunehmen, da sie sich nicht angesprochen fühlen oder das Angebot für sie nicht relevant ist. Ziel und Herausforderung unseres Projekts war es, durch die Anpassung von Methoden, Strukturen, technischen Standards und Barrierefreiheit, inklusive und attraktive Angebote für alle anzubieten.

Die Entwicklung einer inklusiven Kultur leistet einen wichtigen Beitrag zum innovativen Wandel in unserer europäischen Gesellschaft, der uns alle bereichert und die Vielfalt in unserer Kulturlandschaft ausbaut. Kultur für alle! bedeutet ungehinderten Zugang zu kultureller Jugendbildung und Offenheit für alle interessierten Menschen – auch für Menschen mit Behinderungen, besonderen Bedürfnissen oder geringeren Möglichkeiten.

Dieses inklusive europäische Jugendprojekt bot die Chance, gemeinsame Erfahrungswelten zu vermitteln.

Der Schwerpunkt unseres inklusiven Projekts lag im Bereich Kultur (Musik, Kunst). Während unseres Projekts setzten sich die Jugendlichen mit Vielfalt, Respekt und Solidarität auseinander. Das Projekt förderte gezielt soziales Engagement und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und unterstützte die kulturelle Vielfalt Europas, indem es die Meinungen der Teilnehmer*innen selbst widerspiegelte.

Die erste Etappe des Projekts war das Vorbereitungstreffen, das aufgrund der Covid19-Pandemie vom 29. bis 30.5.201 online stattfinden mußte. Wir diskutierten mit den Leiter*innen der teilnehmenden Organisationen über die Vorbereitung des Jugendaustauschprogramms, die Themen und die spezifische Zielgruppe sowie die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden.

Das Jugendaustauschprojekt fand in der Zeit vom 6. bis 12.6.2021 in Kryoneri-Korinthia, Griechenland, mit jungen Teilnehmer*innen aus Deutschland, Griechenland und Tschechien statt. Junge Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten (einschließlich marginalisierter und behinderter Jugendlicher) arbeiteten in dem Projekt zusammen und beschäftigten sich mit dem Medium Musik, indem sie ihre eigenen Kalimbas (ein einheimisches Musikinstrument aus Afrika, das auch als „Daumenklavier“ bezeichnet wird) bauten. Es handelt sich um ein kompaktes, tragbares Instrument, das so einfach zu spielen ist, dass jede*r es erlernen kann. Die Teilnehmer*innen erwarben technische Fertigkeiten, indem sie unter Anleitung des spezialisierten Ausbilders ihre eigene Kalimba bauten und sie bei der Abschlussveranstaltung am 10. Juli 2021 im Amphitheater von Kryoneri im Ensemble mit allen jungen Teilnehmer*innen spielten.

Ziel des Programms war es, Barrieren zwischen den Teilnehmer*innen abzubauen und Gelegenheiten für Erfahrungen und Lernen zu Themen wie Inklusion und kulturelle Vielfalt zu schaffen.

Die Teilnehmer*innen entwickelten Kommunikationsfähigkeiten, Kreativität und Innovation, erlebten kulturelle Vielfalt und erlernten neue Fähigkeiten im Team, um ihre Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.

Im Anschluss an den Jugendaustausch fand vom 21. bis 24.10.2021 ein Trainingsseminar in Berlin statt. Es richtete sich an Praktiker*innen, Jugendarbeiter*innen, Projektmanager*innen und Pädagog*innen im Bereich der internationalen Jugendarbeit. Ein Höhepunkt des Seminars war der Besuch von Jugendeinrichtungen in Berlin, wie dem kommunalen Jugendzentrum „Wildwuchs“ in Spandau und die Diskussion mit den Jugendarbeiter*innen, die mit marginalisierten Jugendlichen und jungen Geflüchteten arbeiten.

Es wurden konzeptionelle und methodische Anforderungen an inklusive internationale Jugendprojekte vorgestellt. Im Mittelpunkt stand die Planung attraktiver kultureller Angebote unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, sowie Fragen der Barrierefreiheit. Fachkräften der Jugendarbeit aus Deutschland, Griechenland und Tschechien wurden Kompetenzen und Methoden vermittelt, die ihnen ein besseres Verständnis ihrer inklusiven Arbeit und Möglichkeiten des Kapazitätsaufbaus ermöglichen.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit zwischen der Koordinierungsorganisation Elisson gUG (Berlin) und den Partnerorganisationen Filoxenia, Interkulturelle Umweltsorganisation (Kryoneri- Korinthia, Griechenland) und For Family.cz (Bystrice nad Pernstejnem, Tschechien) durchgeführt.

Es wurde durch das europäische Programm Erasmus+ über die deutsche Nationalagentur „Jugend für Europa“ gefördert.