Eine künstlerische Spurensuche in die gemeinsame Vergangenheit von Jugendlichen aus Deutschland und Griechenland
Jugendliche aus Deutschland zusammen mit Jugendlichen aus griechischen Opfergemeinden forschen in Ravensbrück und Kalavryta, um sich gemeinsam mit der Geschichte der Menschen dieser Erinnerungsorte kreativ und narrativ auseinander zu setzen.
FOOTPRINTS IN SILENCE ist ein Projekt des Zusammenkommens, des einander und sich selbst Hinterfragens, des Finden von Gemeinsamem jenseits über Generationen verhärteter, meist konfrontativer Narrative. Es ist eine Reise auf den Spuren des Schweigens, metaphorisch und im Wortsinn. Auf ihrer Spurensuche in die gemeinsame Vergangenheit besuchen deutsche und griechische Jugendliche Orte der Erinnerung – Ravensbrück und Kalavryta. Sie recherchieren, schreiben, schaffen Kunst und verleihen damit Ort und Opfer ihre Stimme.
In Griechenland gibt es über 100 Opfergemeinden. Orte, die von Gräueltaten der Wehrmacht während der deutschen Besatzung Griechenlands im zweiten Weltkrieg schwer getroffen wurden. Es ist, ebenso wie der Holocaust an den griechischen Juden, ein in Deutschland kaum bekanntes Kapitel der Geschichte des 2. Weltkrieges. Die Verbrechen der Nazis haben gezeigt, was für verheerende Auswirkung die Missachtung der Menschenrechte hat. Ca. 55.000 Griechen wurden in Konzentrationslager deportiert. Lücken, die die Wahrnehmung dieser Orte und der Geschichte ihrer Menschen behindern, das Schweigen, welches das Schicksal der Menschen umhüllt, werden hier gefüllt durch ein ausdrucksstarkes, interkulturelles und interdisziplinäres Kunstwerk der Jugend
Programm
10 Teilnehmende aus Deutschland, 10 junge Griechen aus Opferdörfern und an Kunst und Geschichte interessierte Jugendliche, Alter der Teilnehmenden: 18-23
1. Jugendaustausch: 11.-18.8.2019 Ravensbrück (ehemaliges Konzentrationslager und Gedenkstätte) und Berlin
2. Jugendaustausch: 03.-10.10.2019 Kryoneri Korinthias und Kalavryta
Partner
Elisson gUG – A North-South connection | DJH – Deutsches Jugendherbergswerk e.V | FILOXENIA – Intercultural-Environmental Organisation, Kryoneri Korinthias
Die Maßnahme ist ein Folgeprojekt eines deutsch-griechischen Fachkräfteaustauschs, der im Dezember 2018 von dem DJH an Erinnerungsorten und Gedenkstätten in Deutschland durchgeführt wurde.
Das Projekt der Jugendbegegnungen in Deutschland und Griechenland wird gefördert im Programm EUROPEANS FOR PEACE:celebrate diversity! youth exchange for all der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, mit Unterstützung durch das BMFSFJ Sonderprogramm Griechenland .
Referenten Team
Anja Hack, Dipl.Wjur., Projekt Koordinatorin mit Schwerpunkt Internationales Inklusives Projektmanagement, ist International Consultant seit 2008. Anja organisierte und koordinierte deutsch-griechische Projekte, inklusive internationale Jugendaustausche und europäische Fachkräfteprogramme.
Christian W. Find, Hörfunkautor, Sprecher und Klangkünstler. Lebt und arbeitet in Berlin. In seinem Projekt Tonspurleben produziert er Hörbiographien. Seit 2012 führte Christian Audio-Workshops zu kreativem Umgang mit Klang, Geräuschen, Stimmen und Stille in generationsübergreifenden Erinnerungsprojekte durch.
Alicja Miszczor, zertifizierte Dozentin für zeitgenössische Tanztechnik sowie Improvisation in Tanz und Tanztheater, lebt und arbeitet in Krakau. Mit ihrer InterArt Dance-Methode, Schauspiel der Bewegung, begleitete Alicja eine Vielfalt von kreativen und internationalen Jugendbegegnungen.
Dr. Matthias Heyl, Ingrid Bettwieser und Rüdiger Hahn, Pädagogischer Dienst der Gedenkstätte Ravensbrück, bieten
vielfältige internationale Jugendbildungsangebote für die aktive und kreative Auseinandersetzung mit der Geschichte des Lagerkomplexes Ravensbrück und der Gedenkstätte als Ort historisch-politischer Bildung.
Lydia Konsta, MA Filmkunst, studierte an der Northern Media School und an der Sheffield Hallam University, Filmregisseurin/Produzentin mit internationaler Erfahrung. Lydia graduierte in Darstellender Kunst und ist Lehrkraft für Theater und experimentelles Schreiben. Sie lebt und arbeitet in Thessaloniki und als Regisseurin des Films „Geronnenes Licht“ beschäftigt sie sich auf besondere Art der mit der Zeit der deutschen Besatzung Griechenlands.
Hana Sebestova, ΜΑ Arts Teacher, Menschenrechtsausbilderin des Europarates ist in Korinth ansässig und studierte Kunstwissenschaft und Musik in der Slowakei und der Tschechischen Republik. Hana organisierte in den letzten Jahren zahlreiche internationale Jugendaustauschprojekte.
Panos Poulos, Dipl.-Pol., Jugendberater, studierte Politikwissenschaft in Athen und Berlin. Er machte seine ersten Berufserfahrungen im Bereich Jugendaustausch in Deutschland, kehrte Mitte der 90er Jahre nach Griechenland zurück und gehört zu den Gründern des Vereines Filoxenia. 2014 gründete er die gemeinnützige Elisson UG in Berlin. Panos verfügt über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Jugendarbeit und Jugendaustausch.